Freitag, 29. April 2011

Satzwerk 17

am ende des tages bleiben ratgeber lebensbegleiter die eigentlich bleifüsse für geldflüsse tragen ihre meinungen hemmschwellen insgeheim massregelungen verbote plakate für ein besseres leben in enthaltsamkeit das gute leben mit sinn und sinnlosigkeit mit kalorien und ohne mit schall und rauch ohne abzweigungen ohne fremdabstimmungen türen ohne türgriffe ein lautstarkes herz und sonst nichts einfach leben und dem folgen was die innere stimme ja die innere stimme reparieren sie wieder in schwung voller zustimmung für das leben und ein gutes gewissen wie einen rucksack voller guter sachen mit sich tragen und immer wieder die haut bestreichen und die schlagzeilen die schlagzeiten auf durchzug stellen durch tage und nächte gehen und dir selbst zustimmung geben abschriften verbrennen beginnen sich nach dir zu richten am herzschlag der wälder und über berge gehen triebfedern für stimmen zeitgenossen in zeiten des übergangs die seide ist mintgrün das herz bleibt errötet und voller gier nach ursprung liebe und lebenssinn am ende des tages am beginn der nacht wenn die flamme das staffelholz an die flamme übergibt

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Freitag, 22. April 2011

Satzwerk 16

mit was man beginnen könnte ein vogel näht mit seiner schnabelnadel die aufgerissene stille zusammen unter dem wasser der entrüstende fisch du sitzt mit der hoffnung auf dem gepäck des frühlings kräne verstümmeln das blau stimmen die verschollen geglaubt wo geht denn das hin wenn alles andere so wie die tulpen verblühen ihre morbide schönheit in diesem vergehen schon redet einer von sonnenwende in den einzelzimmern der rückkehr wartet niemand mehr niemand dem du glauben könntest du mit sicherheit eine stiege in das dunkel der zukunft bauen schreiben die worte stehen kopf vor empörung aber niemand liest sie niemand erkennt den sinn das gras wächst stetig und sichtbar als wäre alles gesagt gesät gesungen hörst du ein neues lied ein neues gedicht einer blüte fremdschöner geruch und durch die pläne kreuzt ein unbekannter fluss ein unbenanntes schiff ein wort dessen bedeutung du suchen musst kreuzt die vertrauten gestade ufert zaghafte hoffnung und der leise gedanke an den tag der sich lebenslang wiederholt

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Freitag, 15. April 2011

Satzwerk 15

auf der hintertreppe zum leben beißt sich die vernunft durch die landstriche ohne lücken im licht nistplätze in denen sich die heimat befindet zögerlich kauernd wie eine schüchterne meinung zum glück gibst du den stellvertretern keine chance sich aufzuwärmen auf deinen platz kommen sie mit einem lächeln daher absolut sicher das sie es schaffen werden aber du hast ihren einfachen tricks durchschaut ihre worte bleiben wie tote zündschlüssel vergessene umdrehungen sie legen stimmen in den raum warm weich nach vorne gebeugt atemwurzeln verzweigen an plätzen die du vernachlässigt hast jetzt gilt es worte zu säen aus liebe und das leben nicht abhängig zu machen von einem stempel rechts oder links oder von einem wunder an das andere glauben deren geschriebene gesprochene gedachte sätze nicht löschbar sind das netz ist unerbittlich alle spielzüge bleiben gespeichert die straßen auf denen du gegangen bist bleiben im andauernden licht tag und nacht und je weniger du zeigst umso unabhängiger bleibst du von wartenummern verfassungen zuständen zitaten kommentaren sondern nur mit dem leben deinem leben und der liebe von links und rechts auf augenhöhe ohne fußzeile ohne quellenverweis alles ist in dir das leben die liebe und die zuversicht

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Freitag, 8. April 2011

Satzwerk 14

wir schauten die bilder ab und die weite hatte nähe verschenkt hatte nahrung gegeben und leben gerettet die liebe war den worten angetan das war das leben und doch war es anders es war greifbar und verschwand die welt war eine zweite geworden und wenn wir uns annäherten verschwand sie wollte sich nicht gewöhnen hinter dem zungenbein die räume hinter der haut ein fenster ein wald aus undichtem gewächs eine gezogene linie auf der das lachen sich bis ins tal begab dort betonwurzeln auf der augenhöhe mit dem gelebten tag hinter den gräbern waren die beschnittenen bäume wie hochkreuze in den übergangsräumen kam die dunkle stimme besser zur geltung ohne unterlass ohne den heiseren aufschrei hattest du die welt auf pergament gezeichnet und ein paar ging nach hause die welt im arm sie hatten sie gekauft und blieben unbeirrbar nie fragten sie nach dir wenn sie sich nach den umständen erkundigten davon waren sie betroffen und deine augen erflehten ein leises wort eine berührung von schulter zu schulter einen herzschlag der sich in das unruhige gefieder atemloser gedanken legte und sie beruhigte nur danach sehntest du dich die umstände waren so wie sie waren und der schmerz war nur mühsam zum abschied bereit

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Freitag, 1. April 2011

Satzwerk 13

verwelkte straßenlaternen fallschatten prüfstände die hochnäsigen schreiben geschichte und niemand will ihre worte lesen aufnehmen verinnerlichen aber was bleibt in dieser zeit in der mut der angst gewichen ist die aufstiege sind unheimlich geworden sie loben die starken davon gibt es nichts schlimmeres als den gebeugten gang zur schaffung des eigenen vorteils die schlampigkeit die straßen haben keine haltestellen mehr mitten in der brust der städte klopft das unruhige herz die schatten sind grau und die preisschilder unkenntlich und mitten in der nacht erkennst du den kleinen unterschied zwischen vermissen und sehnen und es reißt eine unsichtbare trennlinie zwischen seele und herz dabei geht es am schluß immer darum das man an die menschen denkt die einem wichtig sind das man dafür dankt das man diese menschen kennt

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