Freitag, 24. Juni 2011

Satzwerk 25

unerreichbare schwarzkirschen hättest du flügel wenigstens einen bleiben dir worte die schwarzkirschen den vögeln die mutter bei den eigenen vorstellungen ihre welt in der vergangenheit die sätze gleichen sich tage später verheddern sich die pläne zum glück begegnen dir verführungen eine tür zum garten für dich alleine ein fenster draussen das grüne meer ein wald und noch einer unerkannter hinter der aufregung der unberechtigten die sich breit macht wie sie will die unbedingte freude einen neuen platz gefunden zu haben eine andere furche zu legen neu säen neu entdecken die wartezeit anders erleben sich einer aufregung hingeben die du willst am morgen an morgen denken wenn dich zum ersten mal ein seitenflügel eine weisse tür dein atem der flüsternd durch die neuen räume zieht eine und noch eine und noch eine linie legt aus leisem unsichtbaren blau ein knäuel von atemlinien morgen in einigen tagen so weit sein das herz unbeschwerter die haut offen die lippen voll von sprachlosem glück

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Kleines PS in eigener Sache: Satzwerk 24 ist unter der Woche verschwunden gewesen und seit gestern wieder da, das stand letzten Freitag schon mal hier.
PPS.: Ich habe das Satzwerk gefunden, es ist in den 365 Zeilen gelandet ;-) Da muss es jetzt raus!

Donnerstag, 23. Juni 2011

Satzwerk 24

manchmal dieses glück wenn einen der mut verlässt die erinnerungen stehen ungefragt an der kalenderecke die 5th avenue an einer feldecke die kirche ist rosa und mutig das satte grün des anfangenden sommers im garten steht ein fisch mit gewölbter flosse wie gut dieser weg zu zweit in verschiedenen ansichten bleiben und gut miteinander sein in eigenen räumen leben im sommerhaus und am wasser die blühenden gärten und in den städten verkaufen sie warteschleifen manchmal braucht es mehr als den guten willen aber das sagt dann niemand ihre rückkehr ist verkäuflich staatsmänner erliegen den verführungen staatsfrauen manchmal auch den vorführungen gibt es genug die richtigen sind die ungeplanten denen du dich hingibst denen du bedingungslos voller leichtsinn und frohsinn und ohne einen gedanken an morgen der sommer hat einen sattgrünen geruch und jedes blatt verströmt die lust nach leben dieses wunder in den stockwerken zwischen gras und gras und wenn man sich versessen hat steht man auf legt worte auf und tanzt ohne platte dazu so einfach kann das leben an manchen tagen sein

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Freitag, 10. Juni 2011

Satzwerk 23

funkhäuser im schalldichten gestrüpp der straßenverzweigungen die erledigungen entledigen und dann nicht wissen wohin mit einem selbst geschehen die feiertage des herzens sollten jeden tag sein was wäre denn der wind treibt in wellen über die gräserne haut das zaudern der blüten gläserne einsichten und aussichten auf regen die innenstädte mit ihren makellosen fratzen und straßenschluchten wie einbahntalente es gibt schlimmeres als die befürchtung es gibt schlimmeres als die angst es gibt einsichten und erkenntnisse und wahrheiten und unterschiedlichkeiten aber die kurve der herzschläge lässt keine täuschungen zu wenn sich das leben aufs neue aufregt wenn die liebe daher kommt ohne ruf wenn du nicht nachlässt auch wenn es anders ist als es ist in die dunkelheit ritzt einer arme aus vergänglichem gold kaufen sie nichts was sie nicht auch bereuen könnten schreiben sie nicht aber hinter der wahrheit lauert auch der schatten er lügt nie dann steht man da der tag hat noch nicht begonnen die vögel klingen fiebrig und eine nackte frau steht im garten sie glänzt nach dem regen unvergänglich dann steht man da und kauft sich am briefkasten einen traum der vergänglich ist und wieder lauert hinter dem tag ein schatten im gestrüpp und wieder solltest du nicht überlegen sondern im kalender den tag als feiertag schreiben

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Freitag, 3. Juni 2011

Satzwerk 22

verantwortung schleicht sich unter rettungsschirme nichts funktioniert mehr in vertrauter weise undicht die hoffnung die vermutung ist abhanden gekommen wie eine schlange treibt ein merkwürdiger fluss durch die trockenen wiesen das leben hat eine begrenzte haltbarkeit und du kannst jeden tag einen platz darin suchen beginnen aufzuschreiben was man nicht mehr tun will am morgen verwerfen sie die wahl lassen liegen was sie bestellt hatten daran sterben ungehindert lebewesen die uns nähren ohne grund da sammelt sich jeden tag was an verlust ist eines der letzten tabus szenewechsel seitenhiebe aber man weiß es gibt keinen ausweg mehr es gibt keinen blick mehr zur seite die fische schwimmen auf dem trockenen felder wachsen zum himmel angewachsener speck die häuser in den speicherstädten sind leer die stille hat sich eine schneise geschnitten längst ist die ehrlichkeit nur tarnung die krise trägt das haar offen wie in besten zeiten noch stehen die tränen hinten an noch plant man schaut man sucht man auch wenn der horizont nie klarer war braucht es keine pläne keine anschauungen gibt es nichts mehr zu suchen braucht es liebe unbedingte grenzenlose liebe die sich mit dem horizont verwächst

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