Freitag, 7. Oktober 2011

Satzwerk 40

am morgen räuspert sich das meer die syntax der summertime blues an der bahnhofstrasse das verblichene tor die erröteten bäume und das debüt der möglichkeiten im hinteren viertel ernten sie streuobstbäume die selbstdarstellung bedeutet ihnen mehr als die eigene verleugnung und das brot das sie geschnitten und nichts als verzweiflung vor der leere sich selbst zu begegnen verlagern sie aufgeräumte hauseingänge dahinter sortiertes schweigen im blauschimmer der übertragenen künstlichkeiten nachts spazieren katzen und igel durch die verbauungen umwege unaufgeräumtheiten am berg die kirche cantus avium man schneidet die fäden ab verklebt die enden mit feuer legt die wunden still der blick erstickt im lärm der stimmen im schweigen der parolen den visionären hat man ein denkmal geschenkt auch wenn man sie jahre zuvor auslachte es war wichtig zu bleiben hungrig zu bleiben nach dem zu suchen was das leben an möglichkeiten bereit hielt oder dem leben die eigenen möglichkeiten zur verfügung zu stellen aufhören etwas zu beklagen was lächerlich war wissen wie priviligiert diese welt an manchen stellen war und dann die geschichte mit dem hammer nicht mehr verinnerlichen und nicht mehr wegwerfen was nicht weggeworfen gehört und es wieder und wieder versuchen das leben und das was es besonders macht die liebe die unbedingte liebe die leise liebe die hinter der haut hinter der stirn hinter den augen hinter den worten die wahre liebe wortlos hautnah augenwarm

© 52 Satzwerke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen