Freitag, 26. August 2011

Satzwerk 34

man schreibt mehr über die liebe als man bereit ist sich hinzugeben sie verplanen dich durch und durch an den haltestellen triffst du trittbrettfahrer sie erzählen von angeblicher liebe wenn das so leicht wäre hätten sie aufgehört über ihr scheitern eine hülle wortgewandter reflexionen zu legen manchmal mag ich keine worte erfinden müssen manchmal genügt mir das schweigen die bewegung der lippen der hunger in den augen der sich auflöst im gegenblick wenn tag und nacht zum schichtwechsel antreten bleibt viel für uns manchmal schreibe ich worte über die liebe aber sie muss sich erspürt haben zwischen dem flussbett im samt der aufkommenden gladiolen wächst die zärtlichkeit wuchert aus bedingungslosem glück der flaum von blattgold über den flügeln der bienen die sich im sonnenblumenbett dort wäre ich gerne mit dir gewesen mitten im tag zwischen verkehr einfach eintauchen in eine gegenzeit ausprobieren ausprogrammieren scheitern und glücklich sein weil du nichts festlegen musst und von herzen geliebt bist der worte wegen nicht und doch der worte freude wegen wie das passieren konnte nach all den jahren des vergeblichen suchens und der begriff übrig mehr als hoffnung schien die kleine schnittmenge als genügsamkeit jetzt schreibst du wieder über liebe und fühlst weil du gespürt wie schön das ist geliebt zu sein für das du bist

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