Freitag, 6. Mai 2011

Satzwerk 18

ein schatten lag in der kurve des tages ein heller schatten eine unerwartete wendung nichts konnte das traurige herz in form bringen die sicht von aussen nach innen war eine andere als von innen nach innen sie berührte das eigene herz nicht in dem maße als wäre etwas zu entscheiden in diesem leben an den eckpunkten blätterte das licht von den wänden die worte verwischten ein einziges blatt brachte nachts den schnee der kirschblüten zu fall am berg mitten in einem sonntag beschleunigten sich die schritte schon blühten die felder gelb und die buchstaben zwischen den rillen der felder ein einziges blau einmal gingen menschen verloren sie lebten weiter aber sie hatten sich verabschiedet sie wollten das leben nicht mehr in die hände nehmen sie nahmen auch nicht mehr die füße in die hände sie rannten nicht davon weder zu sich noch zu anderen sie hatten sich verloren hatten sich in ihrem eigenen leben verloren kannten sich längst nicht mehr sie ruderten durch die tage die wasserstrassen waren leer es gab weder schiffe noch schonung es gab weder regen noch graswuchs an den ufern es gab nichts mehr was verführte keine herausforderungen herabforderungen hereinforderungen nichts einzig in den häusern ohne zahlen schleuderten sie wütende worte durch fenster auf der strasse stolperten die dann davon rollten sich zusammen ein einziges knäuel ein bündel aus zorn aus entmutigung hatten sie den kränkungen einen gewichtigen namen gegeben und konnten die worte nicht mehr löschen fanden nicht mehr den platz an dem sie neu beginnen konnten es wäre so gut gewesen in der weite nichts als einen gefegten himmel felder zwischen grün und gelb und ein erster schatten von mohn und neue worte frische reine worte aus zuneigung zärtlichkeit und verzeihung

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