Freitag, 28. Januar 2011

Satzwerk 4

das blattgold von abendsonnen legte sich ungefragt auf die wände andere menschen wählten die richtigen einstellungen sie hatten lust neues kennenzulernen und sich neu wieder zu finden am morgen wenn der frost wie ein grober kamm auf dem grashaar verweilte wenn die vögel sich mitten im fluglärm ungeachtet eingerichtet hatten streunte die rar gewordene sonne am weg entlang wickelte schatten in alle richtungen und mein herz flackerte flatterte rannte hinaus sehnte sich nach menschen sehnte sich nach erkundigungen rastlos waren verpflichtungen du dientest menschen und fragtest dich nach dem sinn worte blieben auf der strecke der blick aus dem fenster war schwarz denn die abende waren einsam und lang manchmal übersättigte dich dieses alleinsein und die fragen lauerten unangenehm der tag schmolz bis zur unkenntlichkeit schwarze filme offene rechnungen mit unbekannten komponenten komponisten des lebens webten eine melodie die undurchschaubar blieb der brunnen am krug er hatte keine lust mehr hin und hinterzugehen zu zerbrechen war nicht sein sinn morgens hatten sie meinungen produziert denen du kaum entkommen konntest du wolltest den wörtern viel mehr raum geben sie neu erfinden ihnen gesichter zeichnen und sie zu anderem leben bewegen dort draußen zwischen halmen bäumen verirrten flüssen gradlinigen fenstern und vergessene wolken mit dir schauen

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