Freitag, 21. Januar 2011

Satzwerk 3

flügelzangen nähren sich unter dem gras haben sie kalkverschreibungen ein falscher bericht und morgensterne fliegen hinunter ich bereue nicht dass ich mich an deine herzwand schmiegte es blieb gefährlich dieses leben hatte seine verlockungen und die freude in den gesichtsbüchern fanden sich nur fadenscheinige besuche manchmal musste man traurige lieder schreiben aber es waren auch schöne aussichten wenn sich menschen an fremden orten vertrauten wenn sie die seelen in den häfen der anderen vertäuten die luft schmeckte nach regenwaldminze und fingerherzen flugherzen tauben schliefen nachts allein das hattest du nicht gewusst dass in einem kulturbeutel kein platz für gedichte war im verdunkelten lichteingang streute jemand gerüchte mit denen es schön war umzugehen sie zu umgehen mittendrin ein tag wie jeder andere wie jeder tag wie jeder besondere tag wie jener besondere tag der einmalig blieb und sich wiederholte aber eigentlich war es ja kein besonderer tag sondern er reihte sich an all die guten an hunderte von tagen die ein eigenes gesicht hatten in das du blicken durftest in viele regungen verzückungen tränen wunderbar dieses leben in dem es immer genug für uns gab wir tauschten die erlebnisse sie prickelten wie unbekannnte gute getränke und hinterließen immer einen nachgeschmack einen so feinen und prickelnden nachgeschmack die zangenflügel zerbrachen manchmal wenn man ihnen auf die füße trat und der tag war doch irgendwie ganz besonders dieser tag an dem sich die findung des glücks jährte das sollte so bleiben und immer ganz lange wiederholen

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